Berlin und Potsdam

Die Landschaft

Die Bundeshauptstadt Berlin hat ein sehr gut ausgebautes Wasserstraßennetz aus quirligen Kanälen, kleinen und großen Seen und romantischen Wasserwegen. Auf insgesamt mehr als 1375 Kilometer langen Wasserstraßen lässt sich allein Berlin prima vom Wasser aus erkunden. Neben zahlreichen interessanten Landgängen ist die Fahrt mit dem Charterboot an Kanzleramt und Reichstag vorbei ein Höhepunkt auf jeder Reise. Auch wer Berlin kennt, sollte einmal eine Charterreise durch die Wasserstraßen Berlins unternommen haben, denn von der Wasserseite aus entdeckt man Berlin von einer ganz anderen Seite.

Die Geschichte

Bereits 1298 wurde der Berliner Mühlendamm erstmals erwähnt, 1550 wurde die erste Kammerschleuse im Köllnischen Stadtgraben gebaut. 55 Jahre später begann der Bau des Finowkanals, der allerdings nur wenige Jahre später im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. 1745 wurde er wieder neu aufgebaut und verband von da an Berlin im Norden wieder mit der Oder. Im Süden ist Berlin durch die Spree und den Friedrich-Wilhelm-Kanal mit der Oder verbunden, dies bereits seit Ende des 18. Jahrhunderts. Über die Havel und den Plauer Kanal kann man die Elbe erreichen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Wasser- und Schifffahrtsstraßen in und um Berlin ausgebaut, in dieser Zeit entstanden sehr viele Häfen. Die Versorgung der Stadt mit Lebensmitteln, Bau- und Brennstoffen wurde zu großen Teilen über das Wasser abgewickelt. 1934 wurde das Schiffshebewerk Niederfinow in Betrieb genommen und Berlin wird zum Wasserstraßenkreuz. 1938 wurde der Mittellandkanal eröffnet, womit Berlin an die westdeutschen Wasserstraßen angeschlossen wurde.

Mitten durch Berlin

Das Berliner Wasser- und Schifffahrtsamt ist für mehr als 400 Kilometer Wasserstraßen an über 1.000 Kilometer Ufer zuständig, weiterhin gibt es 17 Schleusen sowie mehr als 360 Brücken. Auf den zahlreichen Wasserwegen in Berlin ist fast jede Attraktion der Hauptstadt zu erreichen. Zudem erspart man sich bei der Anreise per Schiff die lästige Parkplatzsuche, mitten in Berlin gibt es einige 24-Stunden-Anleger, an denen man in der Regel immer einen Platz finden kann.

Wasserstraßen in Potsdam

Durch die Havel sind Berlin und Potsdam auf dem Wasserwege verbunden. Auf zahlreichen größeren und kleineren Seen kann man auch Potsdam schnell und unkompliziert mit dem Charterboot erkunden. Besonders die Untere Havelwasserstraße führt quer durch Potsdam, wer dann gen Nord-Osten abzweigt, kommt nach Berlin, wer gen Süd-Osten abzweigt kommt weiter auf den Templiner See und den Schwielowsee.


Törnvorschläge

Potsdam - Plaue - Potsdam

Über die Untere Havelwasserstraße geht die Fahrt von Potsdam nach Plaue und wieder zurück. Von Potsdam aus kommt man nach Caputh, ein idyllisch gelegenes Dorf direkt am Kanal. Das Schloss von Petzow, die „Inselstadt“ Werder sowie das Kloster von Lehnin sind einen Ausflug wert, bevor es weiter gen Westen nach Plaue geht. Die gesamte Fahrt dauert etwa eine Woche, wobei die reine Fahrtzeit 17 Stunden beträgt. Auf 130 Kilometer passiert man zwei Schleusen.

Potsdam - Bad Saarow - Potsdam

Von Potsdam aus geht es über die Dahme Wasserstraße nach Bad Saarow und wieder zurück. Diese Fahrt führt durch über die Wasserstraßen Berlins und kann zeitlich beliebig erweitert werden, entweder durch Abstecher in andere Wasserstraßen oder durch ausgedehnte Landgänge. Weiter geht es dann durch den Spreewald nach Bad Saarow. Dieses Heilbad hat ein besonders mildes Klima und viele Sonnenstunden. Besonders die Villen in märkischer Bauweise sowie der Kurpark sind sehenswert. Die gesamte Fahrt dauert in der Regel eine Woche, wobei die reine Fahrzeit (auf direktem Wege) 32 Stunden beträgt. Auf 230 Kilometer passiert man 10 Schleusen.

Potsdam - Göttin - Potsdam

Über die Potsdamer Havel geht es von Potsdam nach Göttin und zurück. Auf dieser Strecke fährt man an dem idyllischen Dorf Caputh vorbei, außerdem kann das Schloss in Petzow sowie die „Inselstadt“ Werder besucht werden. Die gesamte Fahrt dauert in der Regel drei Tage, wobei die reine Fahrzeit 15 Stunden beträgt. Auf 88 Kilometer passiert man keine Schleusen.

Marina Wolfsbruch - Potsdam

Über Fürstenberg und Himmelpfort geht es in Richtung Potsdam. Berlin und Potsdam bieten tolle Verweilmöglichkeiten, in Potsdam sollte das berühmte Schloss Sanssouci besucht werden. Die Fahrt dauert in der Regel eine Woche, wobei die reine Fahrzeit 24 Stunden beträgt. Auf 175 Kilometer passiert man 16 Schleusen.

Potsdam – Brandenburg – Havelberg

Auf den Spuren der Preußen-Könige erleben Charterreisende die Residenz Potsdam. Natur pur geht es weiter entlang der unteren Havel nach Brandenburg, Rathenow und Havelberg. Die Fahrt dauert in der Regel zwei Wochen. Auf 365 Kilometer passiert man 13 Schleusen.

Berlin – Buchholz – Berlin

Von Berlin geht es nördlich über Oranienburg zur oberen Havel. Nach der pulsierenden Hauptstadt erreicht man die unberührte Natur der Mecklenburgischen Seenplatte. Die Fahrt dauert in der Regel zwei Wochen. Auf 439 Kilometer passiert man 34 Schleusen.

Schiffshebewerk Niederfinow – Finowkanal

Richtung Oder führt die Tour. Das Schiffshebewerk ist ein technisches Denkmal und ein Höhepunkt der Tour. Zurück geht es durch den historischen Finowkanal mit unberührter Natur. Der Spreebogen ist das Kontrastprogramm am Ende. Die Fahrt dauert in der Regel eine Woche. Auf 222 Kilometer passiert man 20 Schleusen.

Wer lieber nur ein verlängertes Wochenende unterwegs sein möchte, dem bietet sich eine tolle Citytour an. Von Dahme geht es durch die Altstadt Köpenick und weiter über die Spree durch die Berliner Innenstadt. Hier können nach Belieben Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt erkundet werden, zum Beispiel der Reichstag, die Museumsinsel, etc. Dann geht es weiter nach Spandau und von dort nach Potsdam. Endstation ist das Schloss Sanssouci.

Alternativ kann man auch von Berlin aus den Müggelsee erkunden. Eine Fahrt durch das Regierungsviertel, Anlegen nahe dem Reichstag, Charlottenburg und Köpenick. Mit Abstecher in die Schönheit der Natur am Müggelsee.