Charterrevier Polen – Weichsel, Haff und Oberländischer Kanal

Das Weichseldelta, auch als Weichsel-Werder-Ring bekannt, besteht aus über 300 Kilometer Wasserweg. Mehr als ein Drittel der Landschaft hier liegt unterhalb des Meeresspiegels, wodurch sie besonders feucht ist und prima gedeiht. Die Landschaften bieten in Wiesen und Schilfgebieten Lebensraum für zahlreiche Tiere und werden auch von Zugvögeln immer wieder gern genutzt. Das Gebiet um die Weichsel herum ist seit dem 13. Jahrhundert besiedelt. Noch heute existieren zahlreiche Gebäude, Kirchen und Burgen im charakteristischen Backsteingotik-Stil.

Die Weichsel: Danzig und Elbing

Ausgehend von Mewe (Gniew) erreicht man 20 Kilometer flussabwärts die Nogat, die in östliche Richtung abzweigt und über die Schleuse Weißenberg erreichbar ist. An der Gabelung der Weichsel in Kasemark (Kiezmark) gelangt man durch die Schleuse Gdanska Glowa in die Elbinger Weichsel. In nördlicher Richtung gelangt man auf den Weichseldurchstich, der zwischen 1889 und 1895 angelegt wurde. In westliche Richtung gelangt man Richtung Danzig, wenn man die Schleuse Przegalina passiert. Dank des künstlichen Weichseldurchstichs von 1894 wurde die Danziger Weichsel bei Schiewenhorst (Swibno) zum stromlosen Nebenarm. In Danzig selbst kann man mehrere Häfen, Marinas und Anlegestellen für Motorboote, Segelyachten oder Hausboote nutzen und einen ausgiebigen Landgang genießen. Hier bieten sich beispielsweise das Schiffs- oder das Bernsteinmuseum sowie die Frauengasse zwischen Frauentor und Marienkirche an. Die Elbinger Weichsel ist bekannt für den häufig wechselnden Wasserstand sowie für die zahlreichen Dreh- und Klappbrücken. In Rybina befindet sich die Abzweigung auf die naturbelassene und wildere Königsberger Weichsel, die in Sztutowo eine gute Marina hat und bereits nach zwölf Kilometern zum Frischen Haff führt.

Polen erkunden: Das Frische Haff

Der Teil des Frischen Haffs, der in Polen liegt, ist über doppelt so groß wie der größte See des Landes, der Spirdingsee in Masuren. Die Frische Nehrung, die bis nach Pillau in Russland reicht, trennt das Frische Haff vom offenen Meer der Ostsee. Die ehemaligen Fischerdörfer dieser Nehrung sind heute gepflegte Kurorte, in denen sich ein Landgang lohnt. Denn hier gibt es diverse Sehenswürdigkeiten: Die gotische Bastei in Tolmicko, den Kathedralhügel sowie das Planetarium in Frombork, den herrlichen Strand bei Piaski, die Katharinenkirche im gotischen Stil in Braniewo, das Weichsel-Werder-Museum in Katy Rybackie oder den Leuchtturm in Krynica Morska.

Der Oberländische Kanal

Das Frische Haff wird über den Fluss Elbing mit dem Oberländischen Kanal verbunden. Letzterer ist relativ schmal, Boote mit einer geringen Breite sind hier zu bevorzugen. Fünf Schiffshebewerke lassen die Boote hier über 100 Meter Höhenunterschiede überwinden. Die Boote werden dabei auf Schienen in speziellen Waggons transportiert. Der Kanal ist über 80 Kilometer lang und besteht zur Hälfte aus künstlich angelegten Kanälen.
Die meisten Reviere in diesen Gegenden sind führerscheinfrei und locken daher viele Touristen, die ihren Urlaub gern einmal vom Wasser aus genießen möchten.