Spanien

Die Balearen - Segeln unter spanischer Sonne

Die Balearen, eine Inselgruppe östlich des spanischen Festlandes, haben ein angenehmes, maritim subtropisches Klima. Die Sonne scheint von April bis Oktober, dabei bleibt es immer wohltuend mild. Vom Südwesten Mallorcas bis Ibiza und Formentera kommt der Wind häufig aus Südwest. Der Norden mit Menorca liegt noch im Bereich des Mistralwindes. Im Frühjahr und Herbst bläst der Mistral kräftig aus Nordwest und bringt einen stärkeren Seegang mit sich. In dieser Zeit bietet sich das Segeln besonders für erfahrene sportliche Crews an, im Sommer für Fahrtensegler und Familien. In den größeren Buchten, etwa vor Palma oder Alcudia, hat man fast immer gute thermische Brisen.


Mallorca, Menorca, Ibiza, Formentera und Cabrera – das sind die fünf bewohnten Inseln der Balearen. Daneben gibt es noch fast 150 unbewohnte, teils sehr kleine Inseln, die ebenfalls zur Inselgruppe der Balearen gehören. Die beiden Inseln Dragonera und Pantaleu stehen unter Naturschutz. Die Balearen sind die abgesprengte Fortsetzung des andalusischen Felsengebirges und sind zwischen 90 und 200 km vom spanischen Festland entfernt. Der Wassergraben zwischen den Inseln und dem Festland ist 1,5 km tief.

Segeln Mallorca

550 km Küste, 300 Sonnentage im Jahr und mehr als 80 Ankerbuchten und Häfen – das ist Mallorca. Raue Steilküsten, verträumte Buchten mit weißem Sandstrand, grüne Pinienlandschaften, alte spanische Wachttürme, all dies macht das Flair der größten Insel der Balearen aus. In den zahlreichen Buchten kann jederzeit geankert werden, eine kurze Pause, ein ausgiebiges Bad im traumhaft türkisenen Wasser oder ein wenig Schnorcheln und Flora und Fauna der Unterwasserwelt beobachten. Obwohl gerade Mallorca als „17. Deutsches Bundesland“ bekannt ist und somit bei vielen Deutschen einen weniger guten Ruf hat, ist Mallorca vom Wasser aus definitiv eine Reise wert. In den diversen kleinen Buchten und Häfen lässt sich noch viel Ursprünglichkeit entdecken. Besonders im Norden und Osten der Insel, wo weniger Touristen unterwegs sind als im Süden, lässt sich diese Idylle genießen. In den Charterbasen von Pollensa und Alcusia können Yachten gechartert werden, um genau dieses Revier zu erkunden.

Segeln Menorca

Menorca kann mit dem Hafen von Mahón den zweitgrößten Naturhafen der Welt aufweisen. Um Menorca herum gibt es vor allem zwei Reviere, die gern gesegelt werden: Der Norden und der Süden. Im Süden sind besonders die Buchten Son Saura, Cala Macarelleta und Cala Macarella interessant, im Norden führt es Chartersegler in der Regel in die Buchten Cala Morell, Naya Fornells, Punta Grossa, Port d’Addaia und Es Grau. Wilde Klippen und tiefe Fjorde begeistern Segel- und Naturliebhaber in Menorca. In den Buchten im Norden geht alles ein wenig ruhiger und ursprünglicher zu als in den Buchten im Süden. Wer in Es Grau Halt macht, sollte unbedingt das Naturreservat S'Albufera d‘es Grau, das größte Feuchtgebiet der Insel, in dem Schildkröten, Eidechsen, Fischadler, Flamingos und Störche heimisch sind, besuchen. Der Park wurde - wie die ganze Insel - 1993 von der Unesco zum Biosphärenreservat erklärt. Auf der anderen Seite des Wassers, nur wenige hundert Meter von Menorca entfernt, liegt die unbewohnte Insel Isla Colom, in deren Buchten gut geankert werden kann. Für Tauchbegeisterte bietet sich ein Halt in der Nähe der Cala Mali an. Dort befindet sich die Höhle am "queso suizo", dem "Schweizer Käse" eine von Licht durchflutete Grotte mit zahlreichen Tunneln. Mit ihren skurrilen Felsformationen ist die Cala Pregonda im Nordwesten Menorcas eine der schönsten Buchten der Balearen. Eine Charterreise, die im Osten Menorcas, im Hafen von Mahón, begonnen hat, könnte nun im Westen der Insel, im Hafen von Ciutadella, enden. Eine weitere Möglichkeit wäre die gesamte Umrundung der Insel.

Segeln Ibiza und Formentera

Beide Inseln, Ibiza und Formentera, haben viele unbebaute, idyllische Ankerbuchten. Vor allem Formentera hat weitläufige Sandstrände, die nur wenig von Touristen berührt sind, der Süden Ibizas rund um die Hauptstadt der Insel ist jedoch recht stark bebaut und gut besucht. Für Segler und Naturliebhaber bieten sich jedoch der Norden und der Westen Ibizas an, hier besticht die Insel durch schroffe Klippen und idyllische, erholsame Buchten. In mehr als 70 Ankerbuchten und malerischen Häfen können Chartertouristen ihren Urlaub in vollen Zügen genießen, viele Landgänge unternehmen, baden, schnorcheln oder tauchen gehen oder – wer etwas länger Zeit hat – noch bis nach Mallorca segeln. Die Insel ist etwa 60 Seemeilen von Ibiza und Formentera entfernt.

Segeln Cabrera

Die Cabrera-Inseln liegen etwa neun Seemeilen südlich von Mallorca und umfassen insgesamt 17 Inseln. Die Isla de Cabrera ist die Hauptinsel der Gruppe. Seit 1991 sind das Cabrera-Archipel sowie ein großer Teil der umgebenden Wasserfläche ein Nationalpark. Daher bedarf das Besegeln des Nationalparkbereichs einer vorherigen Genehmigung, pro Tag dürfen nicht mehr als 50 Schiffe im Nationalpark segeln. Weiterhin ist das Ankern verboten, zum Festmachen müssen die vor Ort angebrachten Mooringtonnen verwendet werden. Landgänge sind nur am Hauptkai, der mit dem Dinghi erreicht werden kann, erlaubt. Das Fischen im Nationalpark ist selbstverständlich nicht erlaubt. Tauchen ist an ausgewiesenen Stellen mit einer Genehmigung erlaubt.

Ansonsten ist die Isla de Cabrera etwa 5,5 km lang und 5,3 km breit, die Fläche beträgt 17 km². Neben der Garnison sowie einigen, wenigen zivilen Bewohnern sind die Inseln des Cabrera-Archipels unbewohnt. Vom Wasser aus lässt sich die Schönheit und Natürlichkeit der Inseln genießen, wer mag, kann auf der Isla de Cabrera auf Entdeckungstour auf der Suche nach interessanten Tieren und Pflanzen gehen.


Die kanarischen Inseln

Die Kanarischen Inseln – das sind die sieben Hauptinseln Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria, Lanzarote, La Palma, La Gomera und El Hierro. Weiterhin gehören noch die sechs zum Teil unbewohnten Nebeninseln sowie einige ebenfalls unbewohnte Felsinseln dazu. Die Kanarischen Inseln liegen auf Höhe der Sahara und Floridas westlich von Nordafrika im Atlantik und gehören zu Spanien.

Die Kanarischen Inseln sind ein beliebtes Segelrevier

Diese spanischen Inseln liegen im Passatwindgürtel und sind dank der ganzjährig konstanten Temperaturen ein sehr beliebtes Segelrevier, besonders im deutschen Winter. Nur selten sinken Luft- und Wassertemperatur unter 20 Grad. Der Passatwind weht jedoch durchaus kräftig mit vier bis sechs Beaufort aus Nordost. Für Anfänger sind die Kanaren daher nicht geeignet. Zudem gibt es deutlich weniger geschützte Ankerbuchten oder Marinas, als man es vom Mittelmeer gewohnt sein kann.

 

Törnvorschläge für einen Chartertrip in den Kanarischen Inseln

Puerto de Mogan, Gran Canaria – Las Galletas, Teneriffa. 5-7 Tage

Von Puerto de Mogan im Südwesten Gran Canarias geht es in den Norden von Teneriffa nach Puerto de Garachico. Am nächsten Tag geht der Törn weiter an die Westküste von Teneriffa, nach Puerto den Los Gigantes. Von dort führt der Törn nach San Sebastian, welches im Osten La Gomeras liegt, am nächsten Tag geht es einmal um die halbe Insel herum an die Westküste, nach Valle Gran Rey. Ziel ist die Südspitze Teneriffas, Las Galletas, alternativ kann auch nach Puerto de Mogan zurückgesegelt werden.

Los Cristianos, Teneriffa – Sechs Inseln Rundtour. 10-14 Tage

Der Törn beginnt im Süden von Teneriffa, in Los Cristianos. Von dort geht es in östliche Richtung nach Maspalomas, im Süden von Gran Canaria. Der Törn führt weiter nach Osten, nach Morro Jable, an der Südspitze Fuerteventuras. Von dort geht es dann westwärts nach Santa Cruz im Nordosten von Teneriffa. Weiter führt der Törn in den Osten von La Palma, in den Ort Santa Cruz de la Palma. Von dort geht es stark gen Süden, nach Villa de Valverde im Norden von El Hierro. Von dort führt der Törn nach Nordosten in den Süden der Insel La Gomera. Dort kann entweder eine schöne Ankerbucht bzw. eine kleine Marina gesucht werden, oder es geht bis nach San Sebastian im Osten der Insel. Von dort führt der Törn zurück nach Los Cristianos.

Bei diesem Törn werden lange Strecken auf dem Wasser zurückgelegt. Erfahrung und etwas Seefestigkeit sind hier Voraussetzung.