Frankreich - Binnenreviere

Entdecken Sie im Inland Frankreichs die Camargue und gestalten Sie Ihre Fahrt so abwechslungsreich, wie Sie es möchten. Am bekannsteste ist wahrscheinlich der Canal du Midi, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Er wurde im 17. Jh. von Pierre-Paul Riquet erbaut und erstreckt sich von Toulouse im Süden bis in die Camargue und verbindet den Atlantik mit dem Mittelmeer. Lassen Sie sich verzaubern von einer Fahrt durch die wunderschöne Region Languedoc. Ihre Tour schlängelt sich unter dem lichten Schatten der Platanen vorbei an historischen und modernen Städten, kleinen malerischen Dörfern am Ufer und akkurat bepflanzten Weinbergen. Fahren Sie durch die anmutigen, ovalen Schleusen, durch wunderschön gewölbte Brücken und emporragende Aquädukte. Ein besonderes Erlebnis ist sicherlich die siebenfache Schleusentreppe in Fontsérannes.

Während Ihrer Fahrt gibt es soviel zu sehen: Besuchen Sie die mittelalterliche Stadt Carcassonne, stöbern Sie in dem antiken Buchmuseum in der kleinen Ortschaft Le Somail und genießen Sie einen „Cassoulet“ in Castelnaudary. Navigieren Sie auf dem Canal de la Robine nach Narbonne, berühmt für seine Handelsbrücke, die beeindruckende Kathedrale und das römische Museum. Besuchen Sie das nahegelegene Port la Nouvelle mit seinen Sandstränden

Elsass-Lothringen

Auch die nord-östliche Ecke Frankreichs stellt ein tolles Revier für den Haus- bzw. Motorbooturlaub dar. Auf den verzweigten Kanälen Elsass-Lothingens lässt sich die kulturelle (und kulinarische!) Vielfalt der Region erleben. Den Kapitän und seine / ihre Mannschaft erwarten mit Blumen geschmückte Dörfer, das lebhafte Staßburg oder der Tunnel de Mauvage. Hier werden die Schiffe von einem elektrischen Kettenschlepper durch den 5km langen Tunnel gezogen.

Auch das Schiffshebewerk St. Louis / Arzviller ist ein beeindruckendes Meisterwerk an Ingenieurskunst auf dem Kanal. Seit 1969 in Betrieb, ersetzt es die ehemaligen 17 Schleusen, um knapp 45 Meter Höhenunterschied zu überwinden.

Wer hier festmacht, kommt an Flammkuchen, Baeckeoffe, Choucroute und natürlich einem Glas Wein nicht vorbei.


Frankreich - die Küstengewässer

Segeln in der Bretagne

Die französische Bretagne liegt im Westen an der Atlantikküste des Landes. Mit Lannion und St-Malo im Norden, Vannes, Lorient und Quimper im Süden sowie mit Brest im Westen dehnt sie sich bis nach Fougères und Vitre im Osten aus. Rennes, die Hauptstadt dieser großen Halbinsel und Region, liegt im Osten der Bretagne. Die Nordküste der Bretagne liegt am Ärmelkanal, während die Südküste bereits zur Biskaya gehört.

Das Klima in der Bretagne

Aufgrund ihrer Küstenlage weist die Bretagne ein ozeanisches Klima mit milden Temperaturen (Jahresmittel: neun bis zwölf Grad) auf. Ein schneller Wechsel von Hoch- und Tiefdruckgebieten ist charakteristisch für diese Region in Frankreich. Ebenso gehören kurze Regenschauer und stärkere Winde zum Klima in der Bretagne. Diese haben allerdings in der Regel eine sehr kurze Dauer. Auf diesen Wettergegebenheiten basieren Behauptungen wie die Bretagne sei ein Schlechtwetterrevier mit häufigen Stürmen. Im Winter, zwischen November und Februar, treten häufig starke Winde und viel Niederschlag auf. Im Sommer hingegen profitiert die Bretagne meist von den Hochdrucklagen des Azorenhochs. Nur selten ziehen die Tiefdruckgebiete tatsächlich über die Bretagne hinweg, in aller Regel sind diese über England anzutreffen. Starke Winde mit mehr als sechs Bft. dauern nicht länger als 12 Stunden an, meist liegt die Windstärke bei drei bis vier Bft. Im Sommer dürfen Segler in der Bretagne mit 15 bis 30 Grad rechnen, im Winter sinken die Temperaturen auf bis zu fünf Grad ab. Die beste Segelzeit für die Bretagne liegt zwischen Anfang Juni und Ende August. Ab April bis September ist Saison, allerdings können die Temperaturen zu diesen Randzeiten bereits etwas kühler ausfallen.

Ansprüche der Bretagne an den Segler

Segel Anfänger werden es in der Bretagne nicht leicht haben. Daher eignet sich dieses Revier besser für den fortgeschrittenen Wassersportler. Sie sollten auf jeden Fall bereits Erfahrungen mit den Gezeiten gesammelt haben oder sich sorgfältig auf das Segeln in solch einem Revier vorbereiten. Zwischen Festland, den vorgelagerten Inseln sowie Quiberon, der Halbinsel, ist das Revier recht geschützt. Den Golf von Morbihan im Süden der Bretagne könnte auch als Binnenrevier bezeichnet werden, wären keine Tidenströme vorhanden. Hier beträgt der Tidenhub zwischen 2,5 und 4,5 Metern. Generell gilt, dass die Nordbretagne anspruchsvoller ist als der Süden. Ansonsten ist wichtig, vor allem für Chartersegler: Terrestrische Navigation, Stromnavigation und Ankermanöver im Strom sollten gut beherrscht werden. Im Golf von Morbihan können zwischen den Inseln starke Strömungen bis zu neun Knoten auftreten. Hier sollte man stets mit den Strömen navigieren. Vor der Küste sind die Ströme zwischen ein und zwei Knoten stark.

Die Südbretagne

Im Süden gilt die Bretagne als freundlicher und einfacher zu segeln. Der Ozean ist ruhiger und friedlicher. Zwischen Benodet und Quiberon weist die Küste einige idyllische Ankerbuchten, Inselchen sowie malerische Hafenorte auf. Eindrucksvoll sind auch die Flussläufe, die bis tief in die bergige Landschaft vordringen. Auf ihnen können Sie meilenweit ins Landesinnere segeln. Die Halbinsel Quiberon ist nur durch einen schlanken Dünenstreifen mit dem französischen Festland verbunden. Die Bucht von Quiberon liegt sehr geschützt. Hier befinden sich einige große Marinas wie Port Crouesty und Port Haliguen. Für einen Törn durch den Golf von Morbihan, der nicht ganz einfach, davor aber wunderschön ist, sollten Sie sich einige Tage Zeit nehmen. Die Infrastruktur für Yachtcharter ist am französischen Atlantik besonders gut. Marinas und Häfen bieten einen sehr guten Service zum chartern und haben selten eine größere Entfernung als 20 Seemeilen voneinander. Sie können wahlweise in großen Häfen an Schwimmstegen Rast machen oder in kleinen Fischerhäfen, die Liegeplätze an Mooringtonnen anbieten.

Einige Häfen der Bretagne im Überblick

Audierne
Im Südwesten der Bretagne gelegen, etwa eine Seemeile den Le Goyen hinauf. Audierne ist ein kleiner Fischereihafen mit etwa 200 Liegeplätzen an sieben Schwimmstegen. An den äußeren Plätzen hat er zwei Meter Wassertiefe, ansonsten weniger. Für die Einfahrt ist eine Detailkarte notwendig.

Le Guilvinec-Lechiagat
DER Fischereihafen in der Südbretagne, sehr aktiver Hafen mit zwei Schwimmstegen und übermäßig gutem Fischangebot in den Läden am Hafen. Ansteuerung nur bei guter Sicht möglich, da felsige Untiefen neben der Einfahrt und quer setzender Strom die Navigation erschweren.

Loctudy
Nur wenige Seemeilen weiter liegt die moderne Marina Loctudy. Die Einfahrt erfordert Aufmerksamkeit, ist jedoch gut betonnt. Bei technischen Problemen sollten Sie stets diese Marina ansteuern, da eine Werft vorhanden ist.

Bénodet
Sehr eleganter Badeort mit einfacher, aber strömungsreicher Einfahrt. Im Ort ist alles vorhanden, von Shipchandler bis Casino. Es lohnt sich, den Fluss Odet noch einige Meilen hinauf zu fahren. Hier finden Sie alte Herrensitze und märchenhafte Schlösser mit einigen Ankermöglichkeiten. Am anderen Ufer, gegenüber von Bénodet liegt St. Marine mit ebenfalls 400 Liegeplätzen.

Port la Forêt
Eine moderne Marina, ideal für einen technisch bedingten Stopp.

Concarneau
Malerischer Fischereihafen mit gut ausgestatteter Marina. Die spätmittelalterliche Altstadt ist einen Besuch auf jeden Fall wert. Einfahrt nur mit Detailkarte möglich, da viele Felsen über und unter Wasser lauern.