Segelrevier Kreta

Die größte griechische Insel und mit über 8.200 Quadratkilometern Fläche die fünftgrößte Mittelmeerinsel ist die wunderschöne Insel Kreta. 625.000 Menschen leben hier, noch viele mehr machen jedes Jahr Urlaub dort und genießen die schönsten Tage im Jahr an der über 1.000 Kilometer langen Küstenlinie der Insel.

Klima und Wind auf Kreta

Kreta weist ein gleichmäßiges Mittelmeerklima auf. Die Sommer sind vor allem an der Südküste heiß und trocken, die Winter hingegen regenreich, aber mild. Die Klimazonen reichen von trocken-heiß bis feucht-alpin. Im Sommer liegt die Insel Kreta im Bereich des Meltemi. Mit vier bis sechs Beaufort weht der Wind an der Nordküste der Insel dann aus Nordwest und West, kann aber auch Stärken bis neun Beaufort erreichen. An der Südküste der Insel können dann heftige Fallwind- und Kapeffekte auftreten, die durchaus zur Unbefahrbarkeit führen können. Damit ist nicht zu scherzen. Die örtlichen Wetterdienste warnen jedoch rechtzeitig davor.

Marinas, Häfen und Buchten auf Kreta

Häfen, Marinas und Ankerbuchten gibt es auf Kreta einige, jedoch sind längst nicht alle für jedes Schiff und jedes seglerische Können ausgelegt. Sichere Häfen findet man vor allem auf der Nordseite der Insel, während die anderen drei Küsten (bis auf wenige Ausnahmen im Süden) höchstens einige Ankerbuchten aufweisen können. Beginnt man im Norden und umrundet die Insel dann einmal findet man den ersten Hafen in Chania. Vor der Hafeneinfahrt liegen ein paar beleuchtete Klippen, auf die man Acht geben sollte. Ist man im Vorhafen angelangt, hält man sich backbords und steuert in den Yachthafen. Auf der anderen Seite liegt der alte Stadthafen, der jedoch nur noch für Tagesausflugsboote genutzt wird. Steuerbords sieht man nun die Molen; an den hinteren kann festgemacht werden. Etwas weiter nach Osten an der Nordküste entlang erreicht man Rethimno. Der Hafen hier ist etwas größer, im äußeren Hafenbecken machen sogar Kreuzfahrtschiffe fest. Da der Hafen jedoch übersichtlich genug ist, sieht man schnell einige andere Yachten, in deren Nähe ebenfalls festgemacht werden kann. Wieder etwas weiter gen Osten erreicht man die Inselhauptstadt Heraklio. Der Hafen hier ist verständlicherweise etwas lauter als die kleineren Exemplare vorher. Wer noch einiges zu besorgen hat, feiern möchte oder wen etwas Lärm nicht stört, kann hier gut und geschützt liegen, wer jedoch lieber absolute Ruhe haben möchte, sollte in einer Bucht der nur wenige Seemeilen vor Heraklio liegenden Insel Dia ankern und übernachten. Weiter nach Osten in die Mirabello Bucht hinein liegt Agios Nikolaos mit einer guten Marina. Durch die Nähe zu Knossos ist dieser Ort allerdings ein Touristenort, wen dies nicht stört, der ist hier gut aufgehoben und kann gleich beim Landgang den alten Palast von Knossos besichtigen. Im Nordosten der Insel befindet sich der kleine Ort Sitia, in dem man ebenfalls recht gut übernachten kann. Der Hafen ist groß genug für Ausflugsboote und Fähren, die unter anderem zwischen Sitia und Heraklio pendeln. Direkt an der kleinen Ostküste gibt es keine Häfen, dafür einige kleinere Ankerbuchten. Im Südosten, in Makry Gialos, kann ebenfalls geankert werden, allerdings nur mit sehr flachgehenden Schiffen. In die Marina von Ierapetra sollte man zudem nur sehr vorsichtig hineinfahren, da vorher ein größeres gefährliches Klippenfeld liegt. Wer sich unsicher ist, kontaktiert am besten die Port Police und bittet um Lotsung per Funk. Zwei weitere kleine Marinas findet man in Kastri und in Tsoutsouros / Agios Panteleimon. Zwischendurch befinden sich allerdings zahlreiche Ankerbuchten oder Mini-Fischerhäfen. Wer Ankergeschirr beherrscht, bereit ist, Ankerwache zu gehen und notfalls mitten in der Nacht auch mal abzulegen, der kann jederzeit in einer der diversen größeren und kleineren Buchten ankern, denn romantisch, gemütlich und abenteuerlich ist das allemal.

Sehenswertes auf Kreta

Wer noch nie auf Kreta war, wird von Flora und Fauna begeistert sein. Stundenlang auf der Insel einfach nur spazieren gehen oder sich ein Auto mieten und mal ins Gebirge fahren sind wundervolle Ausflüge und bieten Abwechslung zur Reise auf der Segelyacht. Weite Felder, Olivenhaine, winzige weiß getünchte Klöster und Kirchen, Berge und direkt nebenan das weite Meer – das ist Kreta. Ganz bekannte Sehenswürdigkeiten wie die Samaria-Schlucht oder Knossos sollten selbstverständlich auch nicht fehlen, denn die meisten reisen ja nicht jedes Jahr zur selben Urlaubsdestination. Auch Tagesausflüge oder Abstecher zu den Kreta umgebenden Inseln wie Santorin oder Gavdos können auf dem Urlaubsprogramm stehen. Die Insel Kreta ist sehr vielfältig und man kann hier vieles entdecken und kennenlernen, was man nicht jeden Tag sieht. Genießen Sie Ihren Yachturlaub auf und um Kreta.


Ionische Inseln

Der Teil des Mittelmeers, der an der westlichen Küste von Griechenland liegt, wird Ionisches Meer genannt. Der Name entstammt der altgriechischen Sagengestalt Io, die eine Geliebte des Gottes Zeus war. Im Norden verbindet die Straße von Otranto das Ionische Meer mit dem Adriatischen Meer. Im Westen verbindet die Straße von Messina das Ionische Meer mit dem Tyrrhenischen Meer. Im Osten ist es durch den Kanal von Korinth mit der Ägäis verbunden. Nach Süden hin öffnet sich das Ionische Meer zum offenen Mittelmeer. Die Ionischen Inseln stellen die größte Inselgruppe im Ionischen Meer dar. Zu ihnen gehören die beiden großen Urlaubsinseln Kefalonia und Korfu.

Ruhige Winde im Ionischen Meer

Bei Seglern ist das Ionische Meer bekannt für seine ruhigen Winde. Durch die Abschottung nach Osten präsentiert es sich als Schwachwindrevier und ist dadurch ideal für Einsteiger oder einen Familienurlaub geeignet. In der Regel bietet das Revier einen zuverlässigen Nord- bis Nordwestwind, der meist mittags oder nachmittags einsetzt. Er erreicht normalerweise zwischen drei und fünf Beaufort. Vormittags wehen schwache Winde aus unterschiedlichen Richtungen. Nach diesem Wind lässt sich der Tagesablauf sehr gut planen: Morgens ausschlafen, gemütlich im Meer baden, frühstücken und erst gegen Mittag auf den Weg zum Tagesziel machen. Dort trifft man dann abends ein, kann noch spazieren gehen, den Ort erkunden, etwas essen und spät schlafen gehen.

Wie in jedem anderen Revier auch kann es aber auch im Ionischen Meer mal gar keinen Wind oder heftige Böen geben. Das ist aber eher selten. Skipper sollten die Wettervorhersage dennoch stets im Auge behalten. Die Navigation ist ebenfalls unkompliziert. Das Klima der Ionischen Inseln ist konstant aber feuchter als im Osten Griechenlands, die Vegetation fällt dementsprechend grüner und üppiger aus.

Segeltouren im Ionischen Meer

Korfu als nördlichste Insel an der griechischen Westküste bietet einen guten Ausgangs- und Endpunkt für einen Segeltörn entlang der Inseln im Ionischen Meer. Im Nordwesten der Insel befindet sich der Yachthafen Gouvia. Wer am ersten Tag nicht weit segeln möchte, macht am südlichen Ende Korfus direkt wieder fest und erkundet Lefkimmi und Umgebung. Als nächster Stopp bietet sich die Insel Lefkada, danach Kefalonia, Ithaka und Zakynthos an. Soll die Reise bis an die südöstliche Peloponnes gehen, bietet sich als letzter Stopp Kythira an. Für Segler, die besonders viel Zeit haben, ist hier eine Überfahrt nach Kreta möglich. Für alle anderen führt der Törn einfach wieder an der Westküste hoch nach Korfu. Auf allen größeren Inseln gibt es mindestens eine Marina bzw. einen Yachthafen, zusätzlich gibt es zahlreiche Ankerbuchten, in denen Sie vor Wind geschützt die Nacht verbringen können und morgens gleich eine ideale Badestelle direkt vor Ihrer Yacht haben.

Anreise, Einkauf und was sonst noch wichtig ist

Von einigen deutschen Flughäfen erreicht man Korfu oder Lefkas direkt. Ansonsten fliegt man nach Athen und von dort mit Olympic Air weiter auf die kleineren Inseln. Reisende sollten sich unbedingt an die typisch mediterrane Mentalität anpassen, denn mit deutscher Pünktlichkeit kommt man bei einer kleinen griechischen Fluggesellschaft nicht weiter. Der Haupteinkauf sollte in größeren Orten erledigt werden. Den Tagesbedarf bekommt man hingegen überall. Dank des Euros sind Preisvergleiche direkt möglich. Generell sind Grundnahrungsmittel günstiger und Drogerieartikel teurer als in Deutschland, also sollte alles, was nicht verderben kann und wofür noch Platz ist, mitgebracht werden. Die griechische Küche hat sich vielerorts auf englische und italienische Gäste, teils auch auf deutsche eingestellt. Restaurants direkt am Hafen haben das schönste Ambiente, dafür auch die höchsten Preise. Wer lieber gut und preiswert essen möchte, sucht sich ein Restaurant abseits vom Hafen.