Das Seglerparadies am Mittelmeer

Die türkische Südwestküste liegt an der Nahtstelle zwischen der windstarken Ägäis und der ruhigeren türkischen Südküste. Die Ägäis ist im Sommer ein sehr anspruchsvolles Segelrevier, denn der Meltemi bläst kräftig aus Nord. Am Festland folgt er der Küste und schwächt sich nach Osten hin immer mehr ab. In Landnähe entstehen durch hohe Berge, Einschnitte und Inseln verschiedene lokale Windverhältnisse Das Klima der Türkei ist mediterran, die Sommer sind lang, warm und niederschlagsarm. Der stetige Wind macht die Sommerhitze angenehmer. Der Winter ist recht angenehm. Im Frühjahr und Herbst ist das Klima gemäßigt mit thermischen Winden. Es kann aber auch stark bis stürmisch aus Süd-Ost wehen, diese Lodos genannten Winde sind nicht immer ganz ungefährlich. Auch die Seewetterberichte sollten mit Vorsicht genossen werden, denn die sind nicht immer genau und senden oft unzuverlässig. Törnberatung inklusive Wetter- und Windverhältnisse ruft man am besten über das Internet ab.

Die türkische Südostküste mit den vorgelagerten Dodekanes-Inseln ist das größte und vielfältigste Segelrevier im Mittelmeer. Hier gibt es alles: offene See, große, stark gegliederte Golfe mit unzähligen Ankerbuchten, eine schöner als die andere, kleine Fischerdörfer und Städtchen, auch einige hervorragend ausgestattete Marinas. Und alles ist eingebettet in eine bezaubernd grüne und abwechselungsreiche Landschaft: Sie können sich den Wind zuteilen und bestimmen, ob Ihr Törn eher erholsam oder fetzig sportlich sein soll – oder ein Cocktail aus beidem.

Die Segelsaison geht von April bis Oktober, bis in den November sind die Wasser- und Lufttemperaturen noch sehr angenehm. Im Frühsommer und Spätherbst sollte dennoch nicht auf wärmere Kleidung und Regenzeug verzichtet werden, da bei stärkeren Winden Spritzwasser überkommt.

Die türkische Küste ist berühmt für ihre besonders gute Wasserqualität, was an der geringen Anzahl an Großstädten, den Kläranlagen in den Städten und der Fäkalientankpflicht liegt. Zudem stehen in den meisten Buchten von Gemeinden und Umweltschützern organisierte Müllcontainer zur Verfügung.

Bis vor wenigen Jahren galt das Segelrevier der Türkei noch als Geheimtipp, doch auch hier füllen sich die Buchten und Häfen allmählich. Doch gemessen an anderen Mittelmeerrevieren finden sich in der Türkei noch viele ruhige und gemütliche Buchten, in denen man noch immer kostenlose oder sehr preiswerte Liegeplätze vorfinden kann.


Anreise

Wie komme ich hin?

Die Häfen von Bodrum, Fethiye, Göcek, Turgutreis und Yalıkavak sind die Zentren des Yachttourismus, in denen eine große Anzahl an Charterflotten stationiert sind. Die Flughäfen in Bodrum, Dalaman und Antalya liegen in der Nähe dieser Marinas. Zudem liegen viele griechische Inseln in der Nähe, sodass die Orte auch mit einer Fähre erreichbar sind.

 

 

Die Häfen

Hafenbasis und Marina Bodrum

Bodrum liegt im Südwesten der Türkei auf einer kleinen Halbinsel und ist eine beliebte Ausgangsbasis für Segeltörns auf der Türkischen Ägäis. Der Flughafen Milas-Bodrum ist nur 35 km entfernt. Von Bodrum aus können alle Ankerplätze im Golf von Gökova innerhalb eines Tages erreicht werden, sodass eine detaillierte Urlaubsplanung nicht nötig ist und die Ziele variabel bleiben. Die Marina liegt im Stadtzentrum von Bodrum und bietet Platz für 450 Yachten. Beim An- und Ablegen hilft das Hafenpersonal, da der Platz im Hafen eng ist.

Hafenbasis und Marina Fethiye

Fethiye liegt im Osten des gleichnamigen Golfes hinter einer kleinen Halbinsel, die einen natürlichen Hafen bildet. Fethiye ist eine beliebte Anlaufstelle für Wassersportler aller Art sowie für Geschichtsfreunde, denn die Stadt hat mit ihren Ruinen und Überresten des lykischen Telmessos sowie der Nähe zur Geisterstadt Kayaköy vieles zu bieten.

Der Flughafen Dalaman ist etwa 45 Minuten entfernt, Busse u.a. nach Ankara und Istanbul fahren regelmäßig ganztägig. Die meisten Hotels und der Strand befinden sich in Çalış, einem Vorort von Fethiye. Der weiße Sandstrand von Ölüdeniz liegt 14 km von Fethiye entfernt.

Die moderne Marina liegt gut geschützt hinter vorgelagerten Inseln, die Einfahrt liegt hinter großen Steinen, die gut als Wellenbrecher fungieren. Das Hafenpersonal hilft gern beim Anlegen.


Hafenbasis und Marina Göcek

Göcek liegt in der Nähe der Marina Fethiye, im Nordwesten des Golfes. Mit seiner Nähe zum Flughafen Dalaman und den gut ausgestatteten Marinas ist dieser nur gut 3.000 Einwohner starke Ort eine sehr beliebter Ausgangspunkt für Yachttörns in der Türkei. Göcek wartet mit fünf Marinas, 900 Liegeplätzen, 100 Landstellplätzen sowie 23 private Kaianlagen für Yachten mit bis zu 80 Metern Länge auf. Zudem sind Travellifts vorhanden.

Göcek ist noch eine kleine beschauliche Gegend, denn aufgrund der fehlenden Sandstrände zieht es nur wenige Touristen an. Mit einer Charteryacht können jedoch die zahlreichen kleinen Buchten in der Umgebung erkundet werden. Dort gibt es viele wunderschöne Bademöglichkeiten.

Die Marina Göcek liegt im Westen der Stadt. Dort können zahlreiche Megayachten bestaunt werden. Die Marina Gecök ist nur für wenige Vercharterer die Ausgangsbasis und es gibt nur wenige Tageliegeplätze für Gäste.

Hafenbasis und Marina Marmaris

Marmaris liegt im Süden der Halbinsel Bozburun. Die Stadt ist ein beliebtes Touristenziel, im Verkehrshafen legen große Kreuzfahrtschiffe an. Marmaris ist eine typisch mediterrane Stadt mit kleinen Bars, einem netten Strand und vielen kleinen verwinkelten Gassen mit Geschäften und Cafés. Die Stadt liegt zwischen Bodrum und Fethiye und bietet somit nicht nur einen guten Ausgangspunkt der Reise, sondern auch einen idealen Zwischenstopp.

Die Marina Marmaris bietet Platz für etwa 750 Yachten an Moorings sowie 210 Landstellplätze. Weiterhin gibt es Liegeplätze für Schiffe mit einer Länge bis 40 Meter. An den Außenkais legen regelmäßig große Kreuzfahrtschiffe an.

Hafenbasis und Marina Turgutreis

Turgutreis liegt nur etwa 20 km von Bodrum entfernt und ist der zweitgrößte Ort der Halbinsel. Der türkische Seefahrer und Eroberer „Turgut Reis“ ist hier geboren worden und ist der Namensgeber dieser Stadt. Die Stadt ist noch kein starkes Touristenzentrum, man lebt noch von Fischfang und Obstanbau. Dennoch gibt es einen schönen weißen Sandstrand und die griechischen Inseln sind schnell erreichbar. Dank der kräftigen Seebrise sind die Temperaturen in den heißen Sommermonaten hier besser aushaltbar. Besonders beliebt ist das Surferparadies in der Bucht von Akyrlar.

In der Marina stehen 550 Yachtliegeplätze zur Verfügung sowie 100 Landstellplätze. Die Stege sind komfortabel und verfügen über einen Wasser- und einen Stromanschluss.

Hafenbasis und Marina Yalıkavak

Yalıkavak liegt etwa 20 km von Bodrum entfernt auf der gleichnamigen Halbinsel. Die bei Einhemischen bekannten Ferienorte Gündoğan (Nordosten) und Gümüşlük (Südosten) sind Nachbarorte.

Yalıkavak ist in den vergangenen Jahren rasant angewachsen. Es gibt viele Ferienhaussiedlungen, daneben leider auch einige Bauruinen. Die Einwohner leben hier größtenteils vom Tourismus. Dieser kleine Ort bietet noch neben dem Massentourismus ein wenig Ruhe und Beschaulichkeit. Der wunderschöne Sandstrand ist noch genauso wenig überfüllt wie die Restaurants an der Strandpromenade.

Die Marina in Yalıkavak bietet einen sehr guten Rundum-Service. Etwa 450 Yachten finden an Schwimmpontons mit Edelstahlarmaturen Platz, weiterhin gibt es rund 100 Landstellplätze.